KS-Ratgeber

93 92 Gusseisenwerkstoffe sind Eisen-Kohlenstoff-Verbindungen mit einem Kohlen- stoff-Anteil, der in der Regel über 2% liegt. Die Silizium- und Phosphorgehalte sind deutlich höher als bei herkömmlichen Stählen. Bei der Beurteilung der Eignung zum Feuerverzinken sollte daher auch die Zusammensetzung des Gusswerkstoffes, insbesondere hinsichtlich seines Silizium-Gehaltes, beach- tet werden. Es gelten jedoch nicht die gleichen Grenzen wie bei den Stahl- werkstoffen, da das Silizium in Gusswerkstoffen teilweise in anderen che- mischen Verbindungen vorliegt. Aus diesem Grunde führen höhere Gehalte, die bei Stählen bereits ein starkes Wachstum der Zinküberzüge auslösen wür- den, bei Gusswerkstoffen nicht in gleichem Masse zu hohen Zinkschichten. Gusssorten GJN = Stahlguss: Zur Feuerverzinkung geeignet (mit herkömmlichen Stäh- len vergleichbar). GJL = Grauguss (Gusseisen mit Lamellengraphit) hat hohen Kohlenstoff- (2%) und Siliziumgehalt (1– 3.5%): Dickere und graue oder graufleckige Zinkschicht. GJS = Kugelgraphit (Gusseisen mit Kugelgraphit) hat hohen Kohlenstoff- (2%) und Siliziumgehalt (2 – 2.5%): Dickere und graue oder graufleckige Zinkschicht. Temperguss GJMB = schwarzer Temperguss: Kohlenstoffgehalt 2.2% – 2.8%, Silizium­ gehalt 0.9% – 1.4%: Dickere und graue oder graufleckige Zinkschicht. GJMW = weisser Temperguss: Kohlenstoffgehalt 2.8% – 3.4%, Silicium­ gehalt 0.4% – 0.8%: zur Feuerverzinkung geeignet, meist eine normale Eisen Zink Reaktion. Oberflächenvorbehandlung Die Rückstände von Formsand, anhaftender Temperkohle und Graphitresten auf der Oberfläche von Gussteilen können durch die übliche Vorbehandlung einer Feuerverzinkerei (Beizen mit verdünnter Salzsäure) nicht entfernt wer- den. Nach einer eventuell nötigen Sandstrahlung ist es erforderlich, die Ober- fläche in Flusssäure-Ersatz-Gemischen zu reinigen. Für diese spezielle Art der Vorbehandlung, welche in nur ganz wenigen Verzinkereien angeboten werden kann, ist Galvaswiss bestens eingerichtet. Danach kann das Material dem normalen Beizprozess zugeführt werden. Konstruktionen Die konstruktive Gestaltung von Gussteilen kommt den Anforderungen des Feuerverzinkers prinzipiell entgegen. Kleine und einfach geformte Gussteile sind daher meistens problemlos zu verzinken. Bei grösseren Gussteilen ist darauf zu achten, dass bei den üblichen Verzinkungstemperaturen Span- nungen auftreten können, die Risse verursachen. Besonders kritisch ist, wenn in einer Gusskonstruktion grosse Massenanhäufungen mit filigranen Teilbereichen kombiniert werden. Feuerverzinken weiterer Stahlsorten Verzinken von Guss Verzinken von Guss Gussteile erfordern eine spezielle Oberflächen­ vorbehandlung Kleine und einfach geformte Gussteile eignen sich meist gut zum Feuerverzinken Feuerverzinkter Hydrant

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