KS-Ratgeber
81 80 Neue Zinkbadlegierungen Zur Reduktion von hohen Zink- schichtdicken, insbesondere auf silizium- und/oder phosphorhaltigen Stählen, wurden in den letzten 10 Jahren von verschiedenen Verzinke- reien in Europa spezielle Legierungen eingesetzt. Diese enthielten bis über 2.5% Legierungselemente. Neu kam bei diesen hochlegierten Zinkschmel- zen auch Zinn zum Einsatz. Wegen der Unsicherheit der lang fristigen Auswirkungen dieser Legierungen hat Galvaswiss zu keinem Zeitpunkt zinnhaltige Schmelzen in kritischen Konzen trationen eingesetzt. Spannungsrisskorrosion Es wurde nachgewiesen, dass die Kombination dieser Legierungs elemente mit gewissen Stählen und den Eigenspannungen der Kon- struktion zu Rissbildung führen kann. Diese Schädigung bezeichnet man als flüssigmetallinduzierte Span- nungsrisskorrosion. Die EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) hat in Zusammenarbeit mit der Qualitäts sicherung von Galvaswiss bereits vor Jahren belegt, dass Zinn in hohen Konzentrationen einen we- sentlichen Anteil daran hat. DASt-Richtlinie 022 Dies hat das Deutsche Institut für Bautechnik DIBt dazu veranlasst, den Deutschen Ausschuss für Stahl- bau (DASt) mit der Ausarbeitung einer Richtlinie zu beauftragen. Die daraus hervorgegangene DASt- Richtlinie 022 wurde Anfangs 2010 in die Bauregelliste A, Teil 1, 4.9.15 aufgenommen und ist somit für Stahlbauten in Deutschland verbind- lich. Sie macht Vorgaben über die Konstruktion, Fertigung, Verzinkung und Überprüfung von tragenden Stahlbauteilen und limitiert den Ge- halt an Legierungselementen im Zinkbad. Weitere Details zu dieser Richtlinie siehe Seite 332 ff. «DASt- Richtlinie 022». Verzinken bei Galvaswiss Stahlkonstruktionen, die von Galva swiss verzinkt wurden, sind be denkenlos. Es wurden zu keinem Zeitpunkt zinnhaltige Schmelzen in kritischen Konzentrationen ein gesetzt: • Galvaswiss verwendet aus- schliesslich Rohzink nach EN 1179 (special high grade SHG). • Die normativen Anforderungen an die metallurgische Qualität der Zinkbäder werden durch regel- mässige externe Analysen kon- trolliert. • Alle Werke von Galvaswiss haben den zertifizierten Überein- stimmungsnachweis (Ü-Zeichen, Fremdüberwachung) nach der DASt-Richtlinie 022, der DIN EN ISO 1461 und DIN EN 1090. • Galvaswiss erfüllt in einigen Wer- ken auch die Anforderungen an «trinkwasserbeaufschlagte Teile» (EN/ISO 10240). Feuerverzinkungsgerechtes Konstruieren Flüssigmetallinduzierte Spannungsrisskorrosion Flüssigmetallinduzierte Spannungsrisskorrosion (Lotbrüchigkeit) Das Feuerverzinken von Stahlkonstruktionen hat sich seit Jahrzehnten als zuverlässiger und wirtschaftlicher Korrosionsschutz mit hoher mechanischer Belastbar- keit ausgezeichnet Das Verzinken von hochfesten Stahlsorten erfordert eine richtige Zinklegierung. Foto: O. Vosshage Hochfeste Zugstäbe und Zuganker können ohne statische Beeinträchtigung dauerhaft vor Korrosion geschützt werden. Foto: Besista Betschart GmbH
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