KS-Ratgeber

55 54 Feuerverzinkungsgerechtes Konstruieren Scharfe Kanten Scharfe Kanten und Laser-/Plasmakanten können zu frühzeitigen Korrosions­ schäden führen. Bei Lackierungen führt die Kantenflucht zu ungenügendem Korrosionsschutz, beim Verzinken besteht die Gefahr von Abplatzungen. Scharfe Kanten sind generell anfällig auf mechanische Beschädigung. Scharfe Kanten verhindern eine normgerechte Ausführung von Korrosions- schutz – Lackierungen und der Feuerverzinkung. EN/ISO 12944-3 und EN/ISO 14713-2 empfehlen gerundete Kanten. Scharfe Kanten sind zu brechen (Radius > 2 mm). Scharfe Kanten bei Schraubenlöchern sind in der Regel problemlos, wenn mit feuerverzinkten Schrauben und Unterlagescheiben gearbeitet wird. Scharfe Kanten Zink Eisen-Zink- Legierungsschichten Stahl Pulver-Decklack Pulver-Grundierung Stahl Lackierung: An den Kanten wird die Schicht- stärke aufgrund der Kanteflucht erheblich reduziert und vermindert den Langzeitkorro­ sionsschutz. Dies kann durch das Runden der Kanten (min. 2mm Radius) verhindert werden. Kleinteile: Kanten brechen und abtragen von gefügeveränderten Oberflächen durch Sandstrahlen oder Trovalisieren. Stahlbau: Kanten mit Winkel-Schleifer brechen. Kann vor allem bei Fussplatten zu frühzeitiger Korrosion führen (Farb-Beschichtung oder Zink). Feuerverzinkung: An den Kanten ist keine Reduk­ tion der Zinkschichtstärke zu beobachten und der Langzeitkorrosionsschutz bleibt intakt. Um Zinkabplatzungen auf Kanten zu vermeiden, sind diese vorgängig zu brechen. Feuerverzinken: Laser- und Plasma-Schnitt­ kanten können zu Abplatzungen führen (hoher Zinkaufbau auf scharfen Kanten = Bruchgefahr). nicht gebrochen gebrochen Für jeden Korrosionschutz vorgängig scharfe Kanten brechen 50µm

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