KS-Ratgeber

39 38 Für das Ergebnis des Feuerverzinkungsprozesses sind die chemische Zu- sammensetzung und die Oberflächenbeschaffenheit des Grundwerkstoffes von entscheidender Bedeutung. Sie beeinflussen die Dicke, Struktur und Qualität des Zinküberzuges. Die meisten Stähle, z.B. unlegierte Baustähle, Feinkornstähle, Vergütungsstähle, warm- und kaltgefertigte Hohlprofile, Bewehrungsstähle, Stahlsorten für Befes­ tigungselemente sowie Grau- oder Temperguss, können nach DIN EN ISO 1461 feuerverzinkt werden. Auch rostfreie Stähle können teilweise feuerverzinkt wer- den (als verzinkbar haben sich die Sorten 1.4016, 1.4306, 1.4404 und 1.4435 erwiesen, als ungeeignet 1.4301 und 1.4571). Es besteht jedoch die Gefahr ei- ner Versprödung und es sind in jedem Fall vorgängig Versuche erforderlich. Legierungselemente wie Kupfer, Nickel, Chrom, Molybdän, Vanadium und Niob, die dem Stahl meist in geringen Gehalten zur Erzielung bestimmter tech- nologischer Eigenschaften zulegiert werden, beeinflussen die Verzinkung im Allgemeinen nicht oder nur in unbedeutendem Masse. Schwefelhaltige Auto- matenstähle sind normalerweise zum Feuerverzinken nicht geeignet, weil beim Beizprozess Probleme auftreten. Eine spezielle Vorbehandlung ist erforderlich. Silizium und/oder Phosphor haben einen erheblichen Einfluss auf die Schicht- bildung. Die DIN EN 10025-2 definiert Klassen des Stahls bezüglich seiner Eignung zum Feuerverzinken abhängig vom Silizium- und Phosphorgehalt. Bei Laserblechen, welche einen sehr niedrigen Siliziumgehalt (ca. 0.01%) aufweisen, werden die gemäss DIN EN ISO 1461 geforderten Mindest- schichtstärken deshalb oft nicht erreicht. Durch Anwendung der IPP-Vorbe- handlung (Verfahren Galvaswiss) lassen sich trotzdem normgerechte Schichtstärken erreichen. Dazu ist eine Bearbeitungsdauer von ca. 3 Wochen erforderlich. Bestellen Sie bei Bedarf bei Galvaswiss das «IPP-Verfahren». Feuerverzinkungsgerechtes Konstruieren Feuerverzinkungsfreundliche Stahlsorten und Oberflächen Feuerverzinkungsfreundliche Stahlsorten und Oberflächen Geeignete Stahlsorten ermöglichen eine optimale Verzinkung Walzfehler können zu Fehlverzinkungen führen Einfluss von Silizium und Phosphor auf das Aussehen Zinküberzug Anmerkung Niedrigsilizium- Bereich Normale Eisen-Zink-­ Reaktion, silbrig glänzender Überzug, dünne bis normale Schichtstärke Geeignet zum Feuerver­ zinken. Bei Laserblechen können mit dem normalem Verzinkungsprozess die Mindestschichtstärken oft nicht erreicht werden. (IPP-Verfahren) Sandelin-Bereich Beschleunigte Eisen- Zink-Reaktion, graue Zinkschicht, hohe Schichtstärke Geeignet zum Feuer­ verzinken. Effekt tritt bei den Zinkbädern von Galvaswiss nur in stark abgeschwächter Form auf. Sebisty-Bereich Normale Eisen-Zink-­ Reaktion, silbrig mattes Aussehen, mittlere Schichtdicke Geeignet zum Feuer­ verzinken. Hochsilizium-Bereich Beschleunigte Eisen- Zink-Reaktion, matt- grau, hohe Schicht­ dicke, mit zunehmen- der Si-Gehalt graues Aussehen Geeignet zum Feuer­ verzinken. Hohe Schicht- stärken. Klasse nach DIN EN 10025 Gehalt an Silizium/Phosphor Klasse 1 Si <0.03% Si + 2.5·P ≤ 0.09% 0.03% ≤ Si ≤ 0.14% Klasse 3 0.14% ≤ Si ≤ 0.25% P <0.035% Si >0.25%

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