KS-Ratgeber

25 24 Feuerverzinken Aufbau Zinküberzug Aufbau Zinküberzug Entstehung und Aufbau Das Verzinkungsgut wird während des Eintauchens in das Zinkbad auf die Zinkbadtemperatur von ca. 450 °C erwärmt. Durch wechselsei- tige Diffusion von Zink und Eisen bilden sich Eisen-Zink-Legierungs- schichten. Beim Herausziehen aus dem Bad werden die Legierungs- schichten üblicherweise mit einer glänzenden Reinzinkschicht über­ zogen. Bei dickeren Wandstärken und bei Stählen mit erhöhtem Silizium- und Phosphorgehalt wächst die Le­ gierungsschicht bis zur Oberfläche durch und gibt dieser ein matt- graues Aussehen. Die Schichtdicken werden haupt- sächlich von den Legierungsbe- standteilen (Si, P, C, Mn) im Stahl und der Materialstärke beeinflusst (siehe Seite 38 f. «Feuerverzinkungs­ freundliche Stahlsorten und Ober­ flächen»). Dicke des Zinküberzuges Die Schichtdicke des Zinks wird in Mikrometer (1 μm entspricht 1/1000 mm) gemessen und angegeben. Die Norm DIN EN ISO 1461 (siehe auch Seite 320 ff.) legt je nach Material­ dicke die Mindestschichtdicken für Zinküberzüge fest. In der Praxis werden jedoch Zinküberzüge er- zeugt, die oberhalb der Mindestan- forderungen nach Norm liegen. Da die Schutzdauer eines Zinküber- zuges primär durch seine Schicht­ dicke bestimmt wird, ist daher die tatsächliche Schutzdauer in der Regel deutlich länger als gemäss Norm theoretisch ermittelt. Bei Laserblechen, welche einen sehr niedrigen Siliziumgehalt (ca. 0.01%) aufweisen, werden die gemäss DIN EN ISO 1461 geforderten Schichtdi- cken oft nicht erreicht. Der Silizium- gehalt des Stahls soll zwischen ca. 0.1 – 0.3% liegen (siehe Seite 38 f. «Feuerverzinkungsfreundliche Stahl- sorten und Oberflächen»). Eisen-Zink Legierungsschichten und Reinzinkschicht An trockener Luft bildet sich auf der Oberfläche eine Zinkcarbonat-Schutzschicht Keine Kantenflucht beim Feuerverzinken Reinzinkschicht (Zn) Eisen-Zink- Legierungsschichten (Fe + Zn) Stahl (Fe) ca. 45 μm ca. 55 μm 85 μm Örtliche Schichtdicke a) (Mindestwert in μm) 70 55 45 35 70 60 Durchschnittliche Schichtdicke b) (Mindestwert in μm) 85 70 55 45 80 70 a) Örtliche Schichtdicke: Mittelwert aus mindestens 5 Einzelmessungen auf einer Referenzfläche von 10 cm². Einzelwerte dürfen auch unter dem Mindestwert liegen. b) Durchschnittliche Schichtdicke: Mittelwert der örtlichen Schichtdicken. Die Anzahl zu messender örtlichen Schichtdicken (Referenzflächen) hängt von der Grösse der Teile ab (>2 m²: ≥ 3 Referenzflächen / >100 cm² bis ≤ 2 m²: ≥ 1 Referenzfläche / weitere Details siehe Seite 320 ff. «DIN EN ISO 1461»). DIN EN ISO 1461, Mindestschichtdicke von Zinküberzügen auf Prüfteilen, die nicht geschleudert wurden (normales Stückverzinken) Teile und ihre Dicke Stahl > 6 mm Stahl > 3 mm bis ≤ 6 mm Stahl ≥ 1.5 mm bis ≤ 3 mm Stahl < 1.5 mm Guss ≥ 6 mm Guss < 6 mm

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