KS-Ratgeber

201 200 Weitere Korrosionsschutzverfahren Spritzverzinkung Spritzverzinkung Geringe bis keine Verzugsgefahr: Die thermische Belastung des Werkstückes ist beim Flammspritzverfahren sehr gering. Auch bei grossen Flächen oder Blechkonstruktionen mit zusammengeschweissten, unterschiedlich dicken Profilen kann ein Verzug praktisch ausgeschlossen werden. Kein Hohlraumschutz: Behälter- oder Rohr-Innenräume sind nicht geschützt. Kein Schutz von applikationstechnisch schwierig zu­ gänglichen Stellen (Schraubenlöcher, Falze, Fügungsstellen bei Klemmverbindungen etc.). Geringer Kantenschutz: Kantenflucht, Kanten sollten gross- zügig gerundet sein. Adhäsion auf Stahl geringer als bei der Feuerverzinkung: keine intermetallische Legierungsbildung. Gleichmässigkeit und Kompaktheit des Überzuges deutlich geringer als bei der Feuerverzinkung. Kosten: wesentlich teurer pro m 2 als Feuerverzinkung im Schmelztauchverfahren. Relativ weich, da aus Reinzink bestehend (Härte nach Mohs 2.5, Aluminium: 2.75, Kupfer: 3, Baustahl >5) Kein Hohlraumschutz! Lochlaibungen von Schraubenlöchern oder Rohrteile sind innen kaum oder nicht geschützt. Dauertemperaturbelastung vermutlich unter 200 °C. Grundsätzlich möglich. Atemschutz für Zinkdämpfe ver­ wenden. Zinkschicht im Schweissbereich vorher abschleifen. Spritzverzinken (25 – 50 μm): CHF 40.– bis 90.–/Laufmeter Feuerverzinken (45 – 100 μm): CHF 15.– bis 40.–/Laufmeter Spritzverzinken nach DIN EN 22063. Zinkdraht oder Pulver wird im Lichtbogen oder in der Flamme aufgeschmolzen und mit Luft zerstäubt auf der Stahloberfläche abgeschieden. 20 µm – ca. 150 µm. Höhere Schichtdicken möglich. Durch Hand-Applikation und kleine Auftragsfläche relativ hohe Schichtdickenunterschiede. Die Spritzverzinkung bedingt eine äusserst saubere, scharf- kantig gestrahlte Oberfläche (SA 3). Keine intermetallische Legierungsschicht. Flüssiges Zink sublimiert auf der mineralisch gestrahlten Oberfläche. Poröse Schicht, welche Feuchtigkeit aufsaugen kann. Haftfestigkeit im Bereiche von Lackierungen. Deutlich gerin- gere Haftfestigkeit als Feuerverzinkung. Sehr gut überlackierbar. Die Spritzverzinkung ist porös und saugt sich mit Feuchtig- keit voll. Eine Überlackierung als Porenfüllung ist unbedingt empfohlen, wo Taupunktunterschreitung oder Bewitterung vorliegen. Nicht geeignet für Kontakt mit Säuren und in stark alkalischen Bereichen (ähnliches Korrosionsverhalten wie die Feuerverzinkung). Je nach Schichtdicke mässig biegefähig. Bei höheren Schichtdicken und bei ungenügender Strahlreinigung (Reinheit oder Rauhigkeit) können lokale Abplatzungen vorkommen. Eher weniger biegsam als 2K-Nass- oder Pulverlackierungen. Norm Schichtdicken Schichtaufbau Haftfestigkeit Überlackierbarkeit Spezielle Korro­ sionsbelastung Duktilität/ Biegbarkeit Vorteile des Verfahrens im Vergleich zum Feuerverzinken Nachteile des Verfahrens im Vergleich zum Feuerverzinken Oberflächen-Härte Hohlraumschutz Temperatur­ beständigkeit Schweissbarkeit Preis-Bereich (Richtwert für Staketen-Geländer) Keine Verzugsgefahr Ohne Hohlraumschutz, aufwendige Applikation

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