KS-Ratgeber
197 196 Weitere Korrosionsschutzverfahren Brünieren/Schwärzen Brünieren/Schwärzen Kein Schichtaufbau. Die Oxidschicht bildet sich in der ober- sten Stahlschicht, die Eindringtiefe beträgt ca. 1 Mikrometer, selten etwas mehr. Keinen Sehr gute Haftfestigkeit, da im Wesentlichen Veränderung der obersten Stahlschicht. Mechanische Verletzung führt zu Farbänderung, da sich die Eindringtiefe im Bereiche von 1 Mikrometer oder etwas mehr bewegt. In der Regel gut (uneingeölt). Brünierte Teile werden eher sel- ten überlackiert. Nicht geeignet für spezielle Korrosionsbelastung, es sei denn, die Teile würden regelmässig eingeölt/gewachst. Ähnlich biegefähig wie das Grundmaterial. Ähnlich wie das Grundmaterial. Bietet auch Hohlraumschutz, da das Verfahren ohne Strom abläuft und eine Oxidation der Stahlschicht auch in Rohren etc. stattfindet. Dauertemperaturbelastbarkeit der Oxidschichten um ca. 200 °C. Kurzzeitig auch über 300 °C. Grundsätzlich möglich. Brünier-Werkstätte fragen. Kleinteile CHF ab ca. 3.–/kg Euro ab ca. 2.–/kg Brünieren nach DIN 50938 Auf der sauber entfetteten und gereinigten Stahloberfläche wird mit Hilfe von stark korrosiven Stoffen (Natronlauge, ca. 150 – 300 °C, mit Oxidationsmittel) eine Rostschicht oder Oxidschicht erzeugt, die nach Antrocknung allenfalls weiter behandelt wird. Es bilden sich auf der Stahloberfläche dünne Schichten von Oxiden (Fe 2 O 3 , FeO, häufig Eisen-II,III-oxid). Es entsteht eine dunkelbraune (oder graue, blaue bis zu schwarzblau oder tiefschwarze) Oxidschicht. Sie dringt nur ganz wenig in die Metalloberfläche ein und ist durch die anschliessende Ölung temporär widerstandsfähig gegenüber der atmosphärischen Korrosionsbelastung. Die brünierte (oxidierte) Metallschicht ist leicht porös und ohne zusätzliche Ölung wenig korrosi- onsbeständig. Sie dient eher als ästhetische Verbesserung, wo keine Beschichtung auf den Stahl appliziert werden soll (z.B. Masshaltigkeit, Maschinen-, Werkzeug- und Apparate- bau, Waffen, Mechanik). Das Brünieren wird meist in heissen, konzentrierten Laugen (NaOH) mit einem Zusatz von Oxidationsmitteln durchge- führt, die Sauerstoff abgeben und die Oxidation der Stahl oberfläche beschleunigen. Ein solches Oxidationsmittel ist z.B. Natriumnitrit (20 – 30 g/l). Die Temperatur (Heiss-Brünieren) der Lauge liegt zwischen 150 °C und ca. 350 °C (Laugenkonzentration ab 600 g Natronlauge pro Liter Brünierlösung). Nach dem Prozess muss die dickflüssige Brünierlösung gründlich gespült werden. Nach Spülen und Trocknen werden die Teile eingeölt oder mit wässrigen Rostschutz-Emulsionen behandelt. Norm Prinzip Heiss-Brünierung Prozess/ Brünierlösung Schichtdicken Schichtaufbau Haftfestigkeit Überlackierbarkeit Spezielle Korrosions belastung Duktilität/ Biegbarkeit Oberflächen-Härte Hohlraumschutz Temperatur beständigkeit Schweissbarkeit Preis-Bereich (grober Richtwert)
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